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Andreas Schmidt Solo - S.M.E.

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Andreas Schmidt ist Dozent am „Jazz Institut Berlin“ (JIB)/“Hochschule für Musik Hanns Eisler“ und arbeitet als freier Pianist, Komponist und Arrangeur in unterschiedlichsten Projekten von Jazz bis Avantgarde. Kollaborationen mit namhaften Künstlern wie Bobby McFerrin, Lee Konitz, David Liebman, Ute Lemper sowie Gary Peacock, Katja Riemann, Ilse Werner und Georg Preusse markieren seinen musikalischen Werdegang. Schmidt spielte zahlreiche Aufnahmen ein und war musikalischer Kopf des Lisa Bassenge Trios. Seine Auftritte führten ihn durch Deutschland, Europa und die USA. Nach seiner im Frühjahr 2007 erschienenen CD "Hommage à Tristano" (mit John Schroeder und Christian Ramond) wird Schmidt noch in diesem Jahr sein Projekt „Song Project Theremin“ mit Barbara Buchholz in den Studios des RBB aufnehmen. Buchholz ist eine der international gefragtesten Virtuosinnen des Theremins. Bei seinem aktuellen Projekt S.M.E. handelt es sich um Improvisationen der besonderen Art. Die Noten/Transkriptionen sollen als Buch zur CD veröffentlicht werden.

Langsam und mit Bedacht nimmt Andreas Schmidt Gefühle unter die Zeitlupe. Als Solist am Klavier lebt der Kosmopolit aus Berlin mit S.M.E. seine poetischsten Lebenserfahrungen und natürlich die Erkenntnisse des erfahrenen Korrepetitors und erfolgreichen Jazzmusikers aus (u.a. mit Lee Konitz, im Lisa Bassenge Trio oder auf seiner kürzlich erschienenen "Hommage à Tristano"). Die dreissig virtuosen Vignetten dieses geschmackvollen und aparten Solowerkes könnten ebenso gut auf konzentrierter, nahezu meditativer Improvisation als auf akribischer Notierung basieren. Wichtiger ist, dass sie Stück für Stück, für sich und im Kontext, Innigkeit und Ruhe verbreiten. Diese Musik kann nicht die Zeit anhalten, aber sie doch empfundenermaßen derart drosseln, dass man intensiver in ihre Gefühlswelt eindringt -- und dadurch ohne Umweg auch in die eigene. Die linke Hand, irgendwo zwischen Bach und Bley, schafft das sichere und klare Fundament für die unaufgeregten Melodiebögen, die zeitlosen und perfekt platzierten Fingerschläge in der rechten. Keine handvollen Akkordblöcke belasten diese Musik. Note für sinnreiche Note wirkt sie befreit und befreiend. In ihren langen und langsamen Läufen finden sich Eleganz und Emotion, Ruhe und die darin liegende Kraft. Auf die Essenz reduziert, im Wesentlichen aufgehoben,folgt der Hörer diesem Wohlklang. Sicher mit offenen Ohren, vielleicht mit geschlossenen Augen. So findet sich im manchmal suchenden, immer findenden Solospiel ein inspirierter Weg ins Innerste. S.M.E. ist sicher auch ein Denkanstoß, ein undogmatisches Lebens- und Leitmotiv. Andreas Schmidt nimmt nicht nur die Zeit unter die Lupe, sondern eben auch die Emotionen. Im Moment, sehr präsent, bestimmt, beruhigt und bildschön.

Götz Bühler/Mai 2007