Improvisation im Leben, der neue Tag ist ein unbekannter welcher mit dem Wissen und Erfahrungen des Tages davor angegangen wird. Wie auch das Trio mit dem australisch/ tasmanischen Saxophonisten Dan Freeman und dem Schlagzeuger Diego Pinera aus Uruguay, sowie Andreas Schmidt am Klavier aus Berlin, die Sprache der Musik nutzen um Kommunikation im Moment des Spielens entstehen zu lassen. Drei Stimmen die gleichberechtigt Inhalte und Richtungen zu Wort kommen lassen. Ein Fluss von Tönen die beim nächsten Konzert dort anknüpfen, wo das vorige enden musste. Kompositionen von Andreas Schmidt und Bearbeitungen von einigen Standards und Volksliedern sind Sprungbrett für offene Variationen über Themen. Der erste Implus wird der richtige sein und aphoristisches steht dann neben groove. Das John Coltrane Quartett, Lennie Tristano Band, Paul Bley, Keith Jarrett´s Belonging Band könnten allein als Vorbild für improvisatorisches Gestalten mit "pure music with a feeling" als Grundhaltung genommen werden. Eine Reise für die Musiker, eine Begegnung für das Publikum.
 
Der Berliner Pianist, Komponist und Arrangeur Andreas Schmidt ist bekannt durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Y MOVE, dem Lisa-Bassenge-Trio, dem Katja-Riemann-Oktett und Ute Lemper, dazu Aufnahmen und Konzerte mit Michael Schiefel, Lee Konitz, David Liebman, Sheila Jordan oder Gary Peacock.
Andreas Schmidt wurde 1967 in Berlin geboren. Seit seinem 13. Lebensjahr nimmt er Klavierunterricht, später verfolgt er für mehrere Jahre eine zusätzliche Saxofonausbildung. Durch seine Klavierlehrerin Aki Takase (Japan) und Walter Norris (USA) ermutigt, widmet er sich schon vor dem Studium ganz dem Jazzpiano, Komponieren und Arrangieren. Es folgen Auftritte in Fernsehproduktionen und zahlreiche Konzerte in Deutschland. Während des Studiums von 1993 bis 1998 an der Jazzabteilung der Hochschule der Künste Berlin prägt ihn insbesondere die Begegnung mit Lee Konitz, dem berühmten Altsaxofonisten und Mitbegründer des Cool Jazz.
Das Quartett, bestehend aus Jerry Granelli (Schlagzeug), Rudi Mahall (Bassklarinette), Lee Konitz und Andreas Schmidt spielt die CD „Haiku“ ein - ausnahmslos Kompositionen von Andreas Schmidt. Dies ist der Durchbruch für den noch jungen Jazzpianisten. Die Fachpresse feiert einen neuen Avantgardisten.
1995 erhält Andreas Schmidt ein Kompositionsstipendium des Berliner Senats, verbringt sechs Monate in New York und arbeitet dort gemeinsam mit Jim Black, Jane Ira Bloom, D. D. Jackson, Suzie Ibarra und Joe Fiedler. Dort begegnet er erstmals dem Pianisten Paul Bley, der ihn zu einer Zusammenarbeit mit dem Bassisten Gary Peacock motiviert. Als gemeinsames Projekt entsteht die CD “berlin, 1999“.
Schmidts regelmäßige Auftritte im Berliner Jazzclub A-Trane ermöglichen ihm weiterhin eine kreative und inspirierende Zusammenarbeit mit der deutschen und internationalen Jazzelite: Mehr als 400 Montags-Konzerte gibt der Hauspianist Andreas Schmidt u.a. mit Lee Konitz, David Friedman, Mark Murphy, Jimmy Halperin, Andy Fite, Steve Davis, Jasper van’t Hof, Til Brönner, Jean-Francois Prins, Peter Fessler, John Schröder, Borah Bergman, Judy Niemack, Michael Kersting, Paul Brody, Andreas Willers, Carlos Bica, Gebhard Ullmann, Walter Norris, Peter Weniger, und vielen mehr.
Andreas Schmidt macht sich des Weiteren auch durch unterschiedlichste Projekte einen Namen. Als musikalischer Kopf steht er hinter dem erfolgreichen Lisa-Bassenge-Trio mit dem er drei Alben veröffentlicht. Er tritt u.a. mit Bobby Mc Ferrin und David Liebman auf, geht mit Katja Riemann, Ute Lemper und Lee Konitz auf Deutschland-, Europa- und Amerika-Tournee. Auch Ilse Werner und Georg Preusse begleitet Schmidt auf diversen Einspielungen.
Ausgezeichnet mit dem Jazz-Performance-Preis der Karl-Hofer-Gesellschaft und dem Jazz & Blues Award, zieht es den Pianisten zu neuen Projekten. Mit Michael Schiefels Projekt GAY, dem Projekt Y Move und deren Sängerin Yelena K oder dem Andreas-Schmidt-Trio geht der vielseitige Pianist auf Tour. Insgesamt erschienen 15 CDs mit Kompositionen und Einspielungen von Andreas Schmidt, die aktuellste ist „hommage à tristano“ und sein drittes Album. Ein weiterer Höhepunkt in Andreas Schmidts Laufbahn ist die Nominierung für den Neuen Deutschen Jazzpreis 2007.
Seinen Schaffenskreis hat er auch als Dozent für Klavier und Korrepetition am Jazz-Institut Berlin – JIB ausgeweitet und gibt jungen Musikern die Chance und Möglichkeit aus seinem Erfahrungsschatz zu lernen. Andreas Schmidt lebt und arbeitet in Berlin. Hier hat er seine Wurzeln. Nicht nur im Jazz!
 
 
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